
ADHS und Intimität in Beziehungen – Herausforderungen und Lösungsansätze aus der Paartherapie in München
ADHS und Intimität in Beziehungen – Herausforderungen und Lösungsansätze aus der Paartherapie in München
In meiner langjährigen Arbeit als systemische Paar- und Einzeltherapeutin in München erlebe ich immer wieder, dass ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) nicht nur im individuellen Alltag, sondern auch in Partnerschaften eine bedeutende Rolle spielt. Besonders in Bezug auf Intimität und emotionale Nähe ergeben sich häufig Herausforderungen, die Paare vor große Aufgaben stellen. In diesem Artikel möchte ich Ihnen fundierte Einblicke in die Auswirkungen von ADHS auf die Intimität in Beziehungen geben und praxisnahe Lösungsansätze vorstellen – speziell aus der Perspektive der Paartherapie in München.
ADHS in Beziehungen: Was bedeutet das für die Intimität?
ADHS ist eine neurologische Störung, die sich nicht nur auf den beruflichen oder schulischen Alltag, sondern auch auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken kann. In Partnerschaften mit einem ADHS-Betroffenen stellen sich oft Fragen wie:
Wie beeinflusst Impulsivität das gemeinsame Liebesleben?
Welche Rolle spielt die Aufmerksamkeitsdefizit bei emotionaler Nähe?
Wie können beide Partner lernen, mit den Herausforderungen umzugehen, ohne dass die Intimität darunter leidet?
Die Symptome von ADHS – Unaufmerksamkeit, Impulsivität und manchmal auch Hyperaktivität – können zu Missverständnissen und Frustrationen führen. Oft kommt es vor, dass der nicht betroffene Partner sich vernachlässigt fühlt, während der ADHS-Betroffene Schwierigkeiten hat, sich voll und ganz auf den anderen einzulassen. Dies kann dazu führen, dass emotionale und körperliche Intimität auf der Strecke bleibt.
Herausforderungen und Konflikte im Alltag
Ein häufiges Problem in Beziehungen mit ADHS ist die ungleiche Wahrnehmung von Nähe und Aufmerksamkeit. Studien zeigen, dass in Partnerschaften, in denen ein Partner an ADHS leidet, häufig ein Ungleichgewicht entsteht:
Kommunikationsprobleme und Missverständnisse: Da der ADHS-Betroffene oft unabsichtlich unaufmerksam oder impulsiv reagiert, können regelmäßig Konflikte entstehen.
Gefühl der Vernachlässigung: Der gesunde Partner fühlt sich häufig nicht genug wertgeschätzt oder wahrgenommen, was langfristig zu emotionaler Distanz führt.
Überforderung und Stress: Ständige Ablenkungen und das stetige Bemühen um Aufmerksamkeit belasten beide Seiten, sodass die intime Ebene zunehmend in den Hintergrund rückt.
Solche Dynamiken können das Fundament der Beziehung erschüttern, wenn sie nicht angemessen thematisiert und bearbeitet werden.
Lösungsansätze aus der Paartherapie München
In der Paartherapie arbeite ich mit beiden Partnern daran, die Kommunikation zu verbessern und den gegenseitigen Respekt zu stärken. Hier einige Ansätze, die sich in meiner Praxis bewährt haben:
1. Bewusstes Zuhören und Ich-Botschaften:
Der Einsatz von aktiven Zuhörtechniken und der Wechsel von Du- zu Ich-Botschaften hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Durch präzise, wertschätzende Kommunikation lernen beide Partner, ihre Bedürfnisse klar zu formulieren und gleichzeitig die Gefühle des anderen anzuerkennen.
2. Strukturierte Gespräche und regelmäßige Check-ins:
In geplanten Gesprächsrunden – zum Beispiel in Form wöchentlicher Check-ins – können Paare ihre Erfahrungen und Bedürfnisse austauschen. Dies schafft einen Raum, in dem Konflikte besprochen und gemeinsam gelöst werden können, bevor sie die Intimität gefährden.
3. Individuelle Förderung und gemeinsame Rituale:
Es ist oft hilfreich, individuelle Therapie- und Coaching-Elemente zu integrieren, um persönliche Blockaden abzubauen. Gleichzeitig empfehle ich Paaren, gemeinsame Rituale zu etablieren, die das Band der Intimität stärken – sei es ein regelmäßiger Date-Abend oder gemeinsames Hobby, das beiden Freude bereitet.
4. Verständnis für ADHS-Symptomatik:
Ein grundlegendes Verständnis dafür, wie ADHS wirkt, ist essenziell. Ich arbeite mit Paaren daran, die spezifischen Herausforderungen von ADHS zu erkennen und aktiv in den Beziehungsalltag zu integrieren. So können beide Partner lernen, die individuellen Bedürfnisse des ADHS-Betroffenen zu respektieren und gleichzeitig nicht auf eigene Bedürfnisse zu verzichten.
Fazit: Mit Verständnis zu mehr Intimität
ADHS in Beziehungen bringt besondere Herausforderungen mit sich, die sich vor allem in der Intimität bemerkbar machen. Dennoch ist es möglich, eine liebevolle und erfüllte Partnerschaft zu führen – wenn beide Partner bereit sind, sich intensiv mit sich selbst und miteinander auseinanderzusetzen. Der Weg zu einer besseren Konfliktlösung und mehr Intimität beginnt mit offener Kommunikation und dem gemeinsamen Willen, an der Beziehung zu arbeiten.
Wenn Sie sich angesprochen fühlen und mehr darüber erfahren möchten, wie Paartherapie in München Ihnen helfen kann, Ihre Beziehung trotz ADHS nachhaltig zu stärken, dann freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme. Lassen Sie uns gemeinsam neue Wege finden, um Ihre Partnerschaft zu bereichern.