ADHS in Beziehungen: Symptome und Auswirkungen – Ein Wegweiser für Paare in der Paartherapie München

ADHS in Beziehungen: Symptome und Auswirkungen – Ein Wegweiser für Paare in der Paartherapie München

ADHS in Beziehungen: Symptome und Auswirkungen – Ein Wegweiser für Paare

Als Paartherapeutin in München begegne ich immer wieder Paaren, bei denen ADHS eine Rolle spielt – sei es bei einem oder beiden Partnern. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) betrifft nicht nur den beruflichen Alltag oder das persönliche Leben, sondern kann auch die Dynamik in einer Beziehung erheblich beeinflussen. In diesem Artikel möchte ich Ihnen einen Überblick über die Symptome und Auswirkungen von ADHS in Beziehungen geben und aufzeigen, wie Paare gemeinsam Lösungen finden können.

Was bedeutet ADHS in einer Partnerschaft?

ADHS ist eine neurobiologische Störung, die sich durch Unaufmerksamkeit, Impulsivität und oft auch durch hyperaktives Verhalten äußert. In einer Beziehung können diese Symptome zu Missverständnissen, Kommunikationsproblemen und Konflikten führen. Dabei ist es wichtig zu betonen: ADHS ist keine Charakterschwäche, sondern eine Herausforderung, die sich mit Unterstützung und Verständnis gut meistern lässt.

Typische Symptome von ADHS in Beziehungen

1. Unaufmerksamkeit und Vergesslichkeit
Partner mit ADHS können Schwierigkeiten haben, sich an Absprachen oder Termine zu erinnern. Dies kann zu Frustration bei beiden Seiten führen, wenn wichtige Dinge immer wieder in Vergessenheit geraten.

2. Impulsivität
Impulsive Äußerungen oder Handlungen können zu hitzigen Diskussionen führen. Oft wird in der Folge der Eindruck erweckt, dass der Partner unüberlegt handelt oder Gefühle nicht ernst nimmt.

3. Schwierigkeit bei der Strukturierung des Alltags
Wer mit ADHS lebt, kämpft häufig damit, einen geregelten Alltag zu etablieren. Das kann sich negativ auf gemeinsame Planungen und die Haushaltsführung auswirken und zu einem Gefühl von Chaos oder Überforderung führen.

4. Emotionale Dysregulation
Starke emotionale Schwankungen sind ein häufiges Merkmal von ADHS. Diese können zu intensiven Reaktionen in Konfliktsituationen führen und das gegenseitige Verständnis erschweren.


Auswirkungen von ADHS auf die Beziehung

Kommunikation und Missverständnisse
Die genannten Symptome können zu einer verzerrten Kommunikation führen. Während der Partner ohne ADHS möglicherweise klare Strukturen und Zuverlässigkeit erwartet, wird dies durch spontane Impulse oder Vergesslichkeit immer wieder in Frage gestellt. Dies kann zu einem Teufelskreis führen, in dem beide Seiten sich unverstanden fühlen.

Frustration und Konflikte
Wenn Absprachen nicht eingehalten werden oder impulsive Reaktionen dominieren, entstehen oft Konflikte. Die Partner fühlen sich dann nicht ernst genommen oder haben das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Gefühl der Überforderung
Für den nicht betroffenen Partner kann es schwer sein, mit den Herausforderungen umzugehen, die ADHS mit sich bringt. Das Gefühl, ständig “nachzuhaken” oder die Verantwortung für Organisation und Planung alleine zu tragen, kann langfristig zu Erschöpfung und Rückzug führen.


Wege zu mehr Verständnis und Harmonie

Offene Kommunikation
Der erste Schritt zu einer Verbesserung ist ein offenes Gespräch über die individuellen Herausforderungen. Wenn beide Partner über die Symptome und deren Auswirkungen sprechen, entsteht ein Raum des Verständnisses, in dem gemeinsame Lösungen gefunden werden können.

Struktur schaffen und Rituale etablieren
Das Einführen von Routinen und klaren Absprachen kann helfen, den Alltag zu strukturieren. Kleine Rituale – sei es ein fester Termin zur Wochenplanung oder regelmäßige Check-ins – fördern das Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit.

Professionelle Unterstützung
Eine Paartherapie kann wertvolle Impulse geben, um die Dynamiken in der Beziehung zu verstehen und neue Kommunikationsstrategien zu erarbeiten. In meinen Sitzungen arbeite ich gezielt daran, die Stärken beider Partner in den Vordergrund zu rücken und Wege zu finden, wie ADHS als Chance zur gemeinsamen Weiterentwicklung genutzt werden kann.

Achtsamkeit und Selbstfürsorge
Beide Partner sollten sich bewusst Zeit für sich selbst und für gemeinsame Aktivitäten nehmen, die Freude bereiten und den Stress reduzieren. Regelmäßige Achtsamkeitsübungen oder auch gemeinsame Sportaktivitäten können helfen, die emotionale Balance zu stärken.


Fazit

ADHS in einer Beziehung stellt eine besondere Herausforderung dar, kann aber auch eine Chance sein, die eigene Kommunikation und das gegenseitige Verständnis zu vertiefen. Mit offener, empathischer Kommunikation, klaren Strukturen und gegebenenfalls professioneller Unterstützung lassen sich auch turbulente Phasen überwinden – und die Beziehung kann gestärkt aus diesen Erfahrungen hervorgehen.

Ich hoffe, dieser Artikel gibt Ihnen wertvolle Einblicke und Impulse, wie ADHS in der Partnerschaft erkannt und positiv gestaltet werden kann. Für weiterführende Fragen oder Unterstützung stehe ich Ihnen gerne als erfahrene Paartherapeutin in München zur Verfügung.

 

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